Nach einem Stadtrundgang durch Vigo und einer abendlichen Tapasorgie will unser Besuch mit uns in drei Etappen bis nach Porto segeln. Also lösen wir gleich am nächsten Tag die Leinen, trotz Nebel und Nieselregen, um nach Baiona zu segeln. Aus den vorhergesagten 3-4 Windstärken werden mal wieder deutlich mehr (eher 6 und nach Murphys Gesetz natürlich von vorne), Johanna und Lilli dürfen gleich mal sportliches Am-Wind-Segeln bei Regen und schlechter Sicht erleben. Dabei wollten wir doch, dass sie sich von vorne bis hinten wohlfühlen…. Nur Stefan steht mit einem breiten Grinsen im Gesicht am Ruder und fährt auch mit Begeisterung alle An- und Ableger.
Die Marina in Baiona ist riesig, am äußersten Steg liegen viele Langfahrtsegler, die man schon von weitem an Windgeneratoren, Solarpaneelen, Dinghis und allerlei an Deck festgezurrtem Gerät erkennt. Und daran, dass sie einen sofort freundlichst begrüßen und Tipps zum Landstrom geben – man braucht hier einen extra Adapter, den keiner hat, der aber gegen 50 € Pfand beim Hafenmeister ausgeliehen werden kann. Baiona verlassen wir schnell wieder, um Strecke nach Süden zu machen, leider mit Wind auf die Nase, also muss die Nanni ran, es wird motort. Aber wenigstens scheint die Sonne. Unser Besuch erlebt zum ersten Mal die langgezogene Atlantikdünung, zwei Meter hoch, aber sanft. Und sie sind tapfer!
Tagesziel ist Viana do Castelo, unser erster Hafen in Portugal. Nach sechs Stunden Schaukelei müssen wir alle erst mal an Land und uns die Füße vertreten, einen Supermarkt suchen und das Städtchen erkunden. Unser sportlicher Besuch muss am nächsten Morgen nochmal joggen, zum Vergnügen, Peter dagegen muss nochmal unfreiwillig in die Stadt laufen, der Kaffee ist alle und ohne sein Koffeindoping ist er nur ein halber Mensch.
Wach und erfrischt nehmen wir die letzte Etappe in Angriff, 38 sm bis Porto. In Viana do Castelo haben wir erfahren, dass es direkt in Porto eine nagelneue Marina gibt, die in unserem Hafenführer von 2012 noch gar nicht drin steht. Mit Empfehlung von der Marina in Viana bekommt man hier 20% Rabatt. Und nachdem wir gesehen haben, wie die Marina in Leixoes (Alternative vor Porto) gelegen ist – am Ende eines großen Frachthafens, umgeben von Industrie und Öltanks, fällt die Entscheidung leicht, noch 4 Seemeilen dranzuhängen und bis in die Mündung des Douro zu fahren. Schönes Wetter und (zumindest nachmittags) schöner Segelwind tun ihr übriges.
Die Ansteuerung von See her bei Hochwasser in den Douro sieht gefährlich aus, die Hafenmolen sind nur noch an sich brechenden Wellen zu erkennen und wir sind froh, die Lücke gefunden zu haben, wo es hineingeht. Wie das wohl bei schwerem Wetter aussieht?
Porto selbst verlangt nach einem eigenen Ahoi…. folgt auf dem Fuße
Statistik:
Logge seit Heeg: 1681sm
Weg über Grund: 1868 sm
Vigo – Baiona: 15 sm,
Baiona – Viana do Castelo: 35 sm,
Viana do Castelo – Porto: 38,5 sm,
Hafengeld Baiona: 23 Euro, Duschen 4
Hafengeld Viana do Castelo: 23 Euro, Duschen 3
Hafengeld Porto Douro Marina: 28 Euro, Duschen 1