Auf seiner Rückreise 1493 nach der Entdeckung Amerikas geriet Christopher Kolumbus mit seiner Santa Maria in einen fürchterlichen Sturm und tat ein Gelübde. Sollten er und seine Mannschaft sicher und gesund eine Insel erreichen, so wolle er dort beten. Und er landete in Santa Maria. Der Ankerplatz war schlecht gewählt, gleich beim ersten Versuch verlor er zwei Anker. Und auch die Bevölkerung hieß ihn nicht gerade willkommen. Sie lebten in ständiger Angst vor Piratenüberfällen und so wurde Christopher Kolumbus mit seinen Männern beim Übersetzen zur Andacht erst einmal gefangen genommen. Der Irrtum klärte sich jedoch schnell auf und das Dankgebet konnte stattfinden.
Unsere Überfahrt von Sao Miguel nach Santa Maria verlief weniger spektakulär, im Konvoi mit Sabrina und Hermann von der Freedom laufen wir beim ersten Büchsenlicht aus und können mit einem netten Schiebestrom und achterlichem Wind die 60 sm flott hinter uns bringen, immer die Schnulze von Roland Kaiser im Ohr:
„Santa Maria,
Insel die aus Träumen geboren.
Ich habe meine Sinne verloren,
in dem Fieber, das wie Feuer brennt.
Santa Maria,
nachts an deinen schneeweißen Stränden
Hielt ich ihre Jugend in den Händen
Glück für das man keinen Namen kennt.“
Die Marineros in der Marina sind gerade noch da, um uns einen Liegeplatz zuzuweisen und die Formalitäten zu erledigen, schnell, schnell, denn es ist eigentlich, beinahe, schon fast Feierabend. Die Marina liegt sehr geschützt, die Schwimmstege sind zwischen Lavagestein gebaut und hier gibt es auch nicht den blöden Schwell wie in Sao Miguel, wo Florentine trotz Ruckdämpfern an ihren Festmachern gezerrt hat, dass es nur so eine Art hatte.
Die Sanitäranlagen sind erste Sahne, die Marina ist klein genug, dass man Kontakt zu den anderen Cruisern bekommt, kurzum, alles bestens, wenn da nicht der beschwerliche Weg in den Ort wäre. Es geht schweißtreibend steil bergan und wenn man nach etwa 15 Minuten den Ort erreicht hat, ist man noch lange nicht am Ziel. Einkaufsmöglichkeiten und Cafe befinden sich nochmal etwa 20 Minuten Fußmarsch entfernt. Aber die Mühe lohnt sich, es gibt einen lokalen Markt mit richtig gutem Obst- und Gemüseangebot und einen super Metzger. Auf dem Rückweg halten wir einfach einen leeren Linienbus an, fernab von jeder Haltestelle, er bringt uns gerne zur Marina mit den schweren Einkaufstaschen.
Wir teilen uns wieder ein Auto mit der Freedom-Crew, das ist hier das einzige, was richtig teuer ist. Verständlich, denn die Saison ist kurz und im Winter ist hier aber so was von tote Hose. Ein Tag genügt, um die Insel zu umrunden. Die Insel hat zwei Gesichter: Der nördliche Teil ist grün und gebirgig, die Straßen sind kurvig und steil und immer wieder gibt es „Miradoures“ mit herrlichen Ausblicken. Der südliche Teil ist flach, der Boden ausgetrocknet und nur karg bewachsen.
Am höchsten Berg, dem Pico Alto, ist 1989 eine Flugzeugkatastrophe passiert, ein Mahnmal erinnert daran. Der Flughafen ist deutlich überdimensioniert für die winzige Insel, er wurde während des zweiten Weltkriegs von den Amerikanern gebaut, um die Bomber zum Auftanken zwischenlanden zu lassen. Später landeten hier die zivilen Flieger auf dem Transatlantikflug für einen Tankstop zwischen.
Morgen machen wir uns auf die Reise zu den Kanaren, wir rechnen mit etwa fünf Tagen für die 620 Seemeilen nach La Palma.
Statistik:
Ponta Delgada/Sao Miguel – Vila do Porto/Santa Maria, 60 sm, Hafengeld 13 € inkl. Strom und Wasser, Duschen Note 1
Statistik: 19529 sm seit Heeg
Oh, wie schöne Impressionen…Ihr nehmt uns immer wahrlich mit auf Eure abenteuerliche Reise…rund um die Welt! DANKE!!!!!! Wir sind nun nach unserem 15jährigen Jubiläum (da hatten wir very good old old friends aus Australia hier!) mal wieder an der See in Cuxhaven gewesen, unsere beiden kernsanierten Ferienwohnungen werden nun ab Ende August vermietet… be also welcome! Sehen wir uns mal wieder??????? Herzliche Morgengrüße schon nach La Palma??? Isa & Ralf